Darmdiagnostik

Darmdiagnostik

Sind Sie häufig erkältet?

Leiden Sie an Hautkrankheiten oder an Blähungen,

wiederkehrenden Durchfällen, Verstopfung oder Bauchschmerzen?


Viel häufiger als angenommen liegt die Wurzel derartiger Beschwerden im Darm.

Das etwa fünf bis sechs Meter lange, schlauchförmige Organ hat neben der

Nahrungsverwertung weitere wichtige Aufgaben zu erfüllen.


Den maßgeblichen Anteil der Arbeit leistet jedoch nicht der Darm selbst,

sondern seine Bewohner, die zahlreichen Bakterien.

Ihre Zahl ist so unermesslich groß, dass sie, wenn man sie wie eine

Perlenkette aufreihen würde, die Erde etwa zweieinhalb Mal umspannen könnten.

Immerhin repräsentieren sie etwa die Hälfte unseres Darminhaltes.

Zusätzlich leben viele der nützlichen Mikroorganismen an der Darmwand.


Nach heutigem Wissensstand wird der Darm von 1012 bis 1014 Bakterien,

d.h. Billionen Mikroben besiedelt. Damit ihnen der Darm genügend Wohnraum

bieten kann, ist seine Oberfläche durch Falten, Zotten und Mikrozotten

(feine Ausstülpungen der Oberfläche) um ein Vielfaches

vergrößert. Sie entspricht etwa der Fläche eines Tennisplatzes, also um die 400 qm.


Welche Mikroorganismen leben in unserem Darm?


Der menschliche Darm gliedert sich in den Dünn- und Dickdarm.

Während der obere Darmabschnitt, der Dünndarm, eher am aktiven Verdauungs-

geschehen beteiligt ist, sorgt der Dickdarm dafür, dass der Darminhalt eingedickt

wird und Mineralstoffe aufgenommen werden.

Der Sauerstoffgehalt im Darminneren nimmt nach unten hin kontinuierlich ab.

So finden wir in jedem Darmabschnitt ein anderes Milieu vor, so dass der Darm

Lebensräume für mindestens 500 bis 600 verschiedene Bakterienarten bietet.

Obwohl jede Art ihren speziellen Stoffwechsel aufweist, kann man die Darmflora

generell in eine Säuerungs- und Fäulnisflora einteilen. Zur Säuerungsflora

gehören beispielsweise Lactobazillen, Bifidobakterien und Enterokokken.

Sie verwerten hauptsächlich Kohlenhydrate. Fäulniskeime, wie z.B. Colibakterien

oder Clostridien, bauen eher Fett und Eiweiße ab und bilden daraus alkalische

Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff oder Indol bzw. Skatol.

Diese Stoffe sind für den strengen Stuhlgeruch verantwortlich.


Wozu benötigen wir so viele Darmbakterien?


Wer sich schon einmal einer Antibiotikatherapie unterziehen musste,

kann sich vielleicht an eine typische Nebenwirkung, den Durchfall, erinnern.

Zusätzlich steigt die Anfälligkeit für Infekte an.

Der Grund ist die weitgehende Zerstörung der Darmflora durch das Antibiotikum.

Der effektive „Schutzwall“ unserer Abwehr ist vorübergehend außer Kraft gesetzt.

Die Darmbesiedler bedienen sich dazu verschiedener Strategien.

Zum einen bilden sie einen dichten „Rasen“ auf der Schleimhaut, so dass

Krankheitserreger nicht an der Schleimhaut andocken oder gar eindringen können.

Zum anderen konkurrieren sie mit ihnen um lebenswichtige Nährstoffe.

Zusätzlich sind viele Arten dazu in der Lage, Abwehrstoffe zu bilden, die das

Erregerwachstum hemmen oder die Eindringlinge sogar abtöten.


Wann ist die Darmflora verändert?


Viele Einflüsse können das Gleichgewicht durcheinander bringen.

Allen voran sind Antibiotika, ein zu reichlicher Gebrauch von Abführmittel,

sowie eine Fehlernährung zu nennen. Bei zuviel Fett und Eiweiß in der täglichen

Kost vermehren sich vorrangig Fäulnisbakterien. Ihre Stoffwechselprodukte

verursachen unter anderem Blähungen und Völlegefühl


Stuhlfloraanalyse - Warum?


Eine mikrobiologische Stuhlfloraanalyse liefert wertvolle Informationen über

die Situation im Darm. Der Florastatus deckt Störungen des mikrobiellen

Gleichgewichtes auf und erlaubt Rückschlüsse über die Abwehrsituation.

Wenn Sie über die Situation in Ihrem Darm informiert sein möchten,

erhalten Sie in meiner Praxis ein Stuhlröhrchen inklusive Versandmaterial

und Proben-Auffanghilfe. Sie beschriften das Röhrchen mit Ihrem Namen und

dem Entnahmedatum und geben die verpackte Probe direkt beim Postamt ab.

 

Aufgaben der Darmflora:


• Beitrag zur Immunabwehr (Kolonisationsresitenz)

• Nährstoffversorgung der Dickdarmschleimhaut

• Anregung der Darmtätigkeit (Motilität)

• Bildung von Vitamin K


Das mikrobiologische Gleichgewicht wird gestört

durch...


• Fehlernährung (viel Fett, Eiweiß)

• Medikamente (Abführmittel, Antibiotika, Corticoide)

• Erkrankungen im Verdauungstrakt, Infektionen

• Allergien, Unverträglichkeiten, Stress